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leipzig, mein leipzig, lob ich mir (angelehnt an goethe).

MdbK [next;raum] #03 PAUSE oder Meine Pausen schmecken flüssig

 

Meine Pausen schmecken oft nach Kaffee; gerne stark mit einem guten Schuss (Pflanzen-)Milch und wenn die Pause besonders schön werden soll, würze ich gerne mit etwas Zimt, Kardamom, Bourbon Vanille und einem Löffel Honig nach.

Damit die Pause aber auch wirklich nach Pause schmeckt, gehört das Zubereitungsritual bereits mit dazu - das Endprodukt macht nicht das Ergebnis und den Erholungsgrad aus. Nein, die Kaffeebohnen wollen von Hand gemahlen und im Espressokocher zum schwarzen Gold gekocht werden. Der Duft, der mir mit dem Hochsteigen der Flüssigkeit im ausgeklügelten, altbewährten Röhrchensystem in die Nase steigt, ist der einleitende Inbegriff für Pause.

Die ölige Flüssigkeit gefühlvoll in die Tasse gegossen; wird gehetzt, schwabbert nicht selten ein guter Schluck neben die Tasse… Und es soll doch nichts von dem bitter-herben, köstlichen Pausengeschmack vergeudet werden.

Alles am Kaffeeritual zwingt mich in die Langsamkeit des Pausenmodus - wenn die Pausenzeit schnell eingeleitet oder gar erzwungen werden will, schmeckt der Kaffee - und mit ihm die Pause - oftmals nicht.

 

Manchmal schmeckt meine Pause auch nach einem Glas Wein. Mag das eher eine abendliche Variante sein, so gilt auch hier: Die Achtsamkeit bei der Zubereitung, angefangen beim Aussuchen des passenden Trinkglases, dem Entkorken der Flasche, dem Bewundern der vielfältigen Farbtöne bis zur bewussten Wahl der Verkostungs-Sitzgelegenheit, macht die Pause aus, lässt die Pause nach Pause schmecken.

 

Spannend, dass meine Pausenassoziationen scheinbar immer flüssig-fluid in verschiedenen Varianten zu sein scheinen. Darüber muss ich in meiner nächsten Pause direkt mal nachdenken.

 

Leipzig - mein Leipzig -, danke für diesen schönen Denkanstoß!

 

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©Margareta Behr, Pausensinne, 5-teilige Serie, 2025

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